Dieses Semester war ich, wie schon einmal geschrieben, auf der Suche nach Wahlfächern, Softskills, und ähnlichem Zeug. Dabei bin ich auf die VU Möbel und Raumkonzepte gestoßen, die eigentlich ganz gemütlich war.
Der erste Teil bestand aus vier Vorlesungen, und einer kleinen Abgabe über ein Möbelstück in einer Zweiergruppe. Wir haben den B32 von Marcel Breuer aus der Liste gewählt, hauptsächlich weil er haufenweise bei mir in der Wohnung herumsteht.
Im zweiten Teil, galt es dann ein Möbelstück selber zu entwerfen, und ein Modell 1:5 zu bauen. Werden sollte es ein Hocker, der möglichst auseinandernehmbar, oder flexibel + transportfähig sein sollte. Davon ausgehend, wollte ich einen Hocker entwerfen, der möglichst einfach zusammenklappbar ist, und dadurch wenig Stauraum braucht, und einfach zu transportieren ist. Nachdem ich das im Kopf ein wenig durchgespielt habe, bin ich draufgekommen, dass sich ein Klappmechanismus, wie ich ihn gerne hätte, nicht mit gewöhnlichen Schanieren bewältigen lässt. Dabei ist mir ein Holzspielzeug eingefallen, das sicher alle kennen, aber nur schwer zu beschreiben ist, wie ich leidvoll erfahren musste, als ich eines kaufen wollte ;) Im Prinzip sinds Holzplatten mit Textilbändern als Verbindungen, die sich selbstständig "ausklappen",.... öhm ich glaub an den Bildern erkennts jeder, und die sprechen dann mehr als 1000 holprige Worte ;)
Also haben wir dann drei gleich große Holzplatten derart verbunden, und mit Verstrebungen auf einer Seite des Hockers versehen, damit er nicht unter einem zusammenbricht, sobald man sich drauf setzt. Beworben und im Plan gezeichnet, sind dei Verstrebungen abnehmbar, damit man den Hocker leicht zusammenklappen kann, wie praktikabel das im orignial wäre, trau ich mich nicht zu sagen, aber funktioniern sollte es ;)
Der Modellbau war dann noch eine kleine Herausforderung, weil wir den Hocker gerne in einem dunklen Holz gehabt hätten, so dünnes Holz aber maximal auf einer seite dunkel beschichtet war. Also hab ich mich mit dünnen hellen Sperrholzplatten begnügt, diese geschliffen, mit selbst gemixter Beize gebeizt, und dann mit einem (eher wirkungslosen) Mobelwachs behandelt.
Als Verspannungen habe ich dann eine Befestigungsleine für Duschvorhänge und co vom Ikea missbraucht, und für die Verbindungen 1cm breites Geschenksband ans Holz geheftet.
Für so eine lowcost Lösung, und dafür, dass ich die Platten mim Stanleymesser "gesägt" habe, bin ich mit dem Endprodukt eigentlich ziemlich zufrieden, und dem Betreuer hats glaube ich auch gefallen... Und der Hocker ist sogar für den Maßstab relativ stabil :)
Die Vorlage, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Muttern:
Und dann das fertige Modell:
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geschrieben von theo am Freitag, 04.02.2011, 13:10
"Der Architekt erforscht die Zukunft und will die Wahrheit finden; er erstrebt immer das Gute für die Verbesserung des sozialen Systems; er wendet es auf die Gebäude an, die er entwirft; er ist nicht nur der Meister des Handwerks; er ist das Werkzeug des Schöpfers; Genie und Schöpfer selbst."
(Claude Nicolas
Ledoux)
Bin grad beim Lernen über das Zitat gestolpert. Früher hat man halt noch Respekt vor Architekten gehab, und man hat sich als Architekturstudent wahrscheinlich nicht die ganze Zeit anhören müssen, dass man nur bastelt und nix gscheites lernt ;)
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geschrieben von theo am Sonntag, 30.01.2011, 18:22
Habe mein Wissen über Darstellende Geometrie jetzt offiziell sehr gut ergänzt.
So ein unnötiges Fach, das mich dieses Semester unzählige male um 8!!!! Uhr auf die Uni gezwungen hat, aber was soll man als armer AHS Maturant machen ;)
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geschrieben von theo am Donnerstag, 13.01.2011, 11:20
...warum es kaum gebauten Tensegrity Türme gibt.
Dieses Semester habe ich als Wahlfach, trotz meiner enden wollenden Liebe zur Statik, Statik Anwendungen besucht. Dabei galt es einen Wahrzeichenturm für die
Seestadt Aspern zu entwerfen, der ca. 50 Meter hoch sein sollte, und auch als Aussichtsturm fungieren sollte.
In der ersten Vorlesung wurden uns ein paar allgemeine Turm Formen vorgestellt, und neben diversen langweiligen Formen wie Röhren, oder Outtrigger, ging es um das Tensegrity System. Die Erfindung dieses Systems wird Richard Buckminster Fuller (und ein bissal Kenneth Snelson) zugeschrieben. Das Wort Tensegrity selbst ist dabei ein Kunstwort zusammengesetzt aus tension (Zugspannung) und integrity (Zusammenhalt, Ganzheit).
Im Prinzip geht's darum, dass das Tragwerk aus, sich nicht berührenden, Druckstäben und diese verbindende Zugseilen zusammensetzt, wobei die Druckstäbe logischerweise nur auf Druck, und die Zugelemente nur auf Zug beansprucht werden. Weil das was dabei rauskommt fast komplett anders aussieht, als man es sonst so von Türmen gewohnt ist (siehe
Needle Tower von Kenneth Snelson), hab ich beschlossen, das ist meine Turmform. Nachdem wir in Gruppen arbeiten sollten, haben sich schnell zwei weitere Kollegen gefunden, die Tensegrity mal ausprobieren wollten, und wir haben uns an die Arbeit gemacht.
Weil wir jetzt aber einen begehbaren Turm, und nicht nur eine Skulptur bauen wollten, haben wir eine Struktur gewählt, bei der die einzelnen Druckstäbe sich geschoßweise in einem Punkt berühren, und über eine Plattform miteinander verbunden sind, was eigentlich zu einer höheren Stabilität führen sollte. In der Mitte wäre dann noch eine Wendeltreppe vorgesehen gewesen, aber die trägt nichts zur Statik bei. Als Grundelement haben wir ein Twistelement aus 7 Druckstäben gewählt, also quasi zwei übereinander liegende 7ecke, wobei ein Eck des unteren 7ecks mit dem übernächsten Eck des darüber liegenden Ecks, mittels Druckstab, verbunden ist. Dazwischen haben wir dann Zugseile vorgesehen, die Druckstäbe zuerst im, dann gegen den Uhrzeigersinn, und zum Schluss in beide Richtungen, verbinden.
Zur Abgaben galt es ein Modell 1:50 mit zu bringen, wobei die einzelnen Elemente gelenkig miteinander verbunden sein sollten, also nicht einfach nur aneinander geklebt.
Dazu haben wir uns eine äußerst gefinkelte Methode einfallen lassen. Die Plattformen haben wir aus Sperrholz ausgeschnitten, und für die Gelenkigen Verbindungen kleine Plättchen aus Stahlblech ausgeschnitten, die mit drei Löchern versehen, und einmal geknickt waren. Durch das erste Loch haben wir das Plättchen mit der Plattform und dem darüber liegenden Plättchen verbunden, an das zweite Loch haben wir eine 5mm Gewindestange als Druckstab angeschlossen, und das dritte Loch diente dazu, 1mm starken Draht als Zugseile anzubringen. Die Gewindestangen haben wir mit Muttern in ihre Position gebracht, den Draht dagegen haben wir mit auseinander geflexten
Lusterklemmen befestigt und gespannt (hui da sind die Funken in meiner Küche nur so geflogen).
Gut ausgeschaut hat der Turm dann recht flott, nur mit der Reaktion auf Torsion und Druck, wars nicht so gigantisch weit her. Also haben wir mit Hilfe eines Betreuers vom Tragwerkslehre Institut, unser System in ein Statik Programm übertragen, und sind dann drauf gekommen, dass wir unsere Abspannungen in die andere Richtung spannen müssen, und danach der Turm eigentlich ziemlich stabil sein sollte. Nur hat sich dann herausgestellt, dass Computerprogramm und Realität leider relativ weit auseinander liegen. Das Programm simuliert Idealbedingungen, die wir mit unserem Modell schlicht und ergreifend nicht erreichen konnten (perfekte Vorspannung z.B.), wodurch unser Modell zum Schluss eine ziemlich wackelige Geschichte geworden ist.
Wir haben dann noch weiter geforscht, und unter anderem eine Diplomarbeit eines Kollegen gefunden, der im Laufe der Arbeit auch zu dem Ergebnis gekommen ist, dass ohne aufwändigsten Berechnungen zur Formfindung, und extrem hohem Genauigkeitsgrad ein Tensegrity System nicht realisierbar ist, was sich ziemlich genau mit unseren Erfahrungen gedeckt hat.
Also haben wir in Absprache mit unserem Betreuer quasi eine Dokumentation unseres Scheiterns abgegeben, und dort angeführt warum Tensegrity in der von uns gewählten Form nicht funktioniert. Ein Sehr Gut haben wir trotzdem bekommen ;)
Aber jetzt habe ich so viel geschrieben, wie schon ewig nicht mehr, jetzt müssen noch ein paar Bilder folgen:
Für die uns abverlangten Axonometrien, mit verschiedenen Lastannahmen, habe ich mal wieder Cinema 4D angeworfen, und zuerst dargestellt, wie wir uns vorstellen, dass das System eigentlich funktionieren sollte, und wie es dann im Gegenzug wirklich reagiert hat
Und natürlich waren auch Modellphotos gewünscht:
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geschrieben von theo am Mittwoch, 08.12.2010, 13:22
Gestern war mal wieder High Noon im Internet!
TUWIS++ und ein haufen Mitstudenten haben mich herausgefordert, und ich habe sie alle besiegt!
Wichtige Stützen meines Triumpfes waren
1.
Firefox
2.
ReloadEvery
3.
Die Atomuhr
und 4.
Mein immenser Intellekt
Die Aufgabenstellung war klar, 22h wird die Anmeldung für die Bachellor Entwerfen eröffnet.
Die Auswahl an brauchbaren Themen-Betreuer kombinationen ist bescheiden, die Plätze in ebenjenen Entwerfen auch nicht gerade reichlich vorhanden.
Die Erfahrung lehrt, dass das TUWIS bei mehr als geschätzen 5 Anmeldungen gleichzeitig in die Knie geht. Ein paar hundert Architekturstudenten verursachen also ein zu erwartendes Chaos.
Also Stunden bevor die Spaß losgeht ins Tuwis eingeloggt. ReloadEvery installiert, und der TUWIS hautpseite ein neulade Intervall von 5 Minuten gegeben, damit ich nicht wegen untätigkeit abgemeldet werde.
Gleichzeitig die subseiten für die Gruppenanmeldung der interessanten Entwerfen geöffnet, und die Atomuhr aufgerufen.
Derart brilliant vorbereitet konnten Freunde und ein Bier kommen, bis ich mich um 21.50 wieder vor den PC gesetzt hab.
Also mit Atomuhr ReloadEvery so eingestellt, dass er die Gruppenanmeldeseiten um 2200 neu lädt.
Testweise hab ich gleich veruscht ob das TUWIS sich sonst noch benützen lässt, was nur ladefehler produziert hat, aber angemeldet war ich trotzdem noch.
Naja um 2200 hab ich mich dann hintereinander für 2 Gruppen angemeldet, und TUWIS, Gott und meinen PC entscheiden lassen, welches Thema es wird.
Nachdem e-mobility nur einen Fehler ausgespuckt hat, ist es dann "Lichtensteg 3" geworden.
Zu Planen ist da ein Beratungs und Therapiezentrum für traumatisierte Aslywerber, am Lichtensteg 3.
Klingt recht interessant, und mit dem veranstaltenden Raumgestaltungsinstitut hab ich bis jetzt gute Erfahrungen gemacht :)
PS das ganze Prozedere wollte ich heute für meine Seminararbeit wiederholen, aber obwohl das von mir gewünschte Thema heute zum Mittag schon voll war (gscheiterweise war die Anmeldung schon vor der Präsentation offen -.-), hab ich einen platzt ergattert, nachdem ich instinktiv nochmal nachgeschaut hab ob sich wer abgemeldet hat, und eben das der Fall war :) (thema wird recht lustig für mich, muss eine schule analysieren, und unter den zu auswahl stehenden hat sich auch die Haizingergasse befunden, die ich mir gleich reserviert habe ;))
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geschrieben von theo am Mittwoch, 03.03.2010, 21:15