Das Thema Infrarotfotografie hat mich schon relativ lange gereizt, die Preise für die entsprechenden Filter haben mich allerdings immer geschreckt.
Ebay sei Dank habe jedoch ich vor ein paar Wochen einen günstigen Filter aus Großbrittanien erstanden, der zwar nicht der Hoya Filter ist, den ich eigentlich haben wollte, dafür aber weniger als ein drittel gekostet hat, und das gleiche kann :) Nach einigem warten auf die Lieferung und dann auf schönes Wetter, konnte ich ihn dann gestern erstmals gscheit testen.
Aber worum gehts in der Infrarotfotografie eigentlich?
Wer in Physik aufgepasst hat, könnte schon erste Vermutungen haben, und auch die die eher weniger aufgepasst haben, sollten sich daran erinnern, dass das Licht aus Strahlungen mit unterschiedlichen Wellenlängen besteht.
Das Infrarotspektrum beginnt so ca. ab einer Wellenlänge von 780 Nanometern. Nur kann das menschliche Auge nur Strahlung von ~ 380 bis eben jenen 780 Nanometer wahrnehmen. Kamerasensoren sind da nicht wirklich anders, und sind auf ein eher noch geringeres Spektrum sensibilisiert (~400-650nm sagt die allwissende Wikipedia), alles andere wird durch Sperrfilter mehr oder weniger gut abgeschirmt, damit es nicht in die Aufnahme hineinpfuschen kann.
Nachdem meine Nikon D50 einen eher dünnen Sperrfilter hat, ist sie jedoch für Infrarotfotografie trotzdem recht gut geignet.
Jetzt braucht es dann nur noch einen entsprechenden Filter, der alles Licht unterhalb des infraroten Spektrums ausfiltert. So wie z.B. den Hoya 720 (oder mein Noname Äquivalent), der in diesem Fall alles Licht unterhalb von 720nm herausfiltert.
Wobei man auch gleich zur ersten Schwierigkeit kommt, die sich einem als Infrarotfotograf in den Weg stellt: Wenn man so viel Licht rausfiltert, wird natürlich die Belichtungszeit dementsprechend länger, ein Stativ ist eigentlich ein muss.
Nur was kann das Infrarote Licht jetzt soe viel besser als das ordinäre, damit man überberhaut den ganzen Aufwand betreibt?
Die Vorteile die mich am meisten reizen, sind die, dass Infrarotstrahlung von Luftverunreinigungen weniger beeinfluss wird, und somit ein klarerer Himmel simuliert werden kann, und dass manche Materialien IR Licht anders reflektieren, als wir es gewohnt sind.
Das beste Beispiel ist der sogenannte "Wood-Effekt", der besagt, dass chlorophyllreiche Materie in der IR fotografie wesentlich heller erscheinen als sonst.
Das liegt laut Robert Williams Wood, der das ganze entdeckt hat daran, dass das Chlorophyll IR Strahlung fast vollständig durchlässt, und diese dann vom Wasser, das z.B. in den Blättern eines Baumes enthalten ist, reflektiert wird. Wäre dem nicht so, würden die armen Bäume der reihe nach überhitzen, und eingehen.
Aber jetzt habe ich nur viel herumgetippt, und nicht wie sonst, Bilder sondern Worte sprechen lassen, und wir wir alle wissen, sagt ein Bild mehr als Tausen Worte!
Ich habe jeweils ein "normales" Foto, ein unbearbeitets IR Foto und ein bearbeites IR Foto hochgeladen, damit man sich das ganze ein wenig besser vorstellen kann. Dreierlei stört mich selber noch ein wenig: 1. Durch die langen Belichtungszeiten hat mir der Wind ein wenig reingepfuscht, und die Schärfe ein wenig leiden lassen, 2. Die Blätter waren nicht mehr wirklich grün sondern herbstlich bunt, ich kann mir vorstellen, das das den Effekt ein wenig abschmälert, und 3. muss ich mich wahrscheinlich noch ein wengi mehr mit den finalen Bearbeitung auseinander setzen.
Aber alles in allem folgen hier die ersten Beispiele, mit denen ich ganz zufrieden bin:
PS: die restlichen Fotos von dem Tag folgen, wie gewohnt bunt, in den nächsten Tagen ;)
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geschrieben von theo am Dienstag, 02.11.2010, 17:42